- heften
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hef|ten ['hɛftn̩], heftete, geheftet <tr.; hat:1. mit Nadeln, Klammern o. Ä. befestigen, locker verbinden:sie heftete das Foto an den Brief.Zus.: abheften, anheften, einheften, zusammenheften.2. mit Nadeln oder mit lockeren, großen Stichen lose annähen, vorläufig zusammenhalten:den Saum, die Naht [mit ein paar Stichen] heften.* * *
hẹf|ten 〈V. tr.; hat〉1. 〈Schneiderei〉 mit großen Stichen od. Nadeln lose befestigen3. 〈allg.〉 mit Klebstoff, Nadeln, Reißnägeln befestigen, ankleben, anstecken● Akten, ein Buch \heften; die Nähte erst \heften, dann nähen; jmdm. einen Orden an die Brust \heften; er heftete sich an ihre Fersen, Sohlen 〈fig.〉 folgte ihr überallhin; ein Plakat an die Wand \heften; die Augen, den Blick auf jmdn. od. etwas \heften 〈fig.〉 unverwandt hinsehen; das für die Anprobe geheftete Kleid [<ahd. heften; zu ahd. haft „gefesselt“; → Haft, ...haft, heben]* * *
hẹf|ten <sw. V.; hat [mhd., ahd. heften = haftend machen, befestigen, zu dem ↑ -haft zugrunde liegenden Adj.]:1. mit einer Klammer, Nadel, Reißzwecke o. Ä. oft nur provisorisch, vorläufig an etw. befestigen, anbringen:einen Zettel an die Tür h.;Ü den Sieg an seine Fahnen h. (geh.; siegen).2. (geh.)a) (die Augen, den Blick) unverwandt, starr auf jmdn., etw. richten, gerichtet halten u. nicht davon abwenden:er heftete seine Augen fest auf den Boden;b) <h. + sich> (von Augen, Blicken) sich unverwandt, starr auf jmdn., etw. richten u. sich nicht davon abwenden:sein Blick heftete sich auf ihn.3.a) (Schneiderei) mit Nadeln od. mit locker u. in weiten Abständen durch das Gewebe geführten Stichen vorläufig zusammenhalten:die zugeschnittenen Stoffteile zuerst h.;b) (Buchbinderei) mit Fäden od. Klammern aus dünnem Draht zu einem Heft, Buchblock zusammenfügen, verbinden:die Broschüre ist nur geheftet.* * *
Heften,1) allgemein: das (lockere) Befestigen mit Nadeln, Fäden u. a.2) grafische Technik: in der buchbinderischen Verarbeitung das formschlüssige Vereinigen von Bogen, Blättern oder ähnlichen Teilprodukten mittels Draht, Faden oder andere Verbindungselemente zur Blockherstellung. Im weiteren Sinn umfasst das Heften verschiedene Bindeverfahren zur Herstellung von Buch-, Broschuren- u. a. Blocks aus Bogen und/oder Einzelblättern.Drahtheften ist ein Fügeverfahren zur Herstellung grafischer Finalerzeugnisse aus Bogen und/oder Blättern, indem der Zusammenhalt durch das Einbringen von Drahtklammern erreicht wird. In der buchbinderischen Verarbeitung wird das Drahtheften gegenwärtig als Rückstichheften zur Herstellung von Einlagenbroschuren (z. B. Zeitschriften) und als seitliche Blockheften für Mehrlagenbroschuren angewendet. Das Drahtheften weist verschiedene Mängel auf (z. B. Zerstörung des Papiers an den Berührungsstellen der Klammer infolge Oxidation des Drahtes, verringerte Festigkeit innerer und äußerer Viertelbogen, Verletzungsgefahr durch Grate an den Klammerenden), die seine Anwendung auf bestimmte Produkte beschränken. Die einfachste und am häufigsten angewendete Art des Drahtheftens ist das Rückstichheften, bei dem gefalzte, ineinander gesteckte und mit einem Umschlag versehene Bogen mit ein bis vier Heftklammern im Bundstegfalz mit Klammerschluss innen geheftet werden. Der Hauptvorteil besteht v. a. darin, dass - unabhängig vom Umfang der Ausgabe - alle Bogen einschließlich des Umschlags gleichzeitig geheftet werden, Material- und Zeitaufwand für das Heften sehr gering sind und die verfügbare Maschinentechnik (Broschuren-Rückstichfließstrecken) eine kostengünstige Herstellung von Massenauflagen (z. B. Zeitschriften) erlaubt. Fadenheften dient der Herstellung von Buchblocks und Broschuren durch formschlüssige Verbindung mittels Heftfadens. Es wird als Fadenrückstichheften (gleichzeitiges Heften von ineinander gesteckten Falzbogen), seitliches Fadenheften (Blockheften), v. a. jedoch als Einzelbogenfadenheften eingesetzt. Dabei wird der einzelne Falzbogen jeweils durch den Rückenfalz geheftet und mit dem nachfolgenden Bogen durch die gleichen Fäden des Heftstiches verknotet. Fadensiegeln ist eine Kombination aus Form- und Stoffschluss. Vor dem letzten Falz werden in den Bundsteg von innen nach außen Klammern eines Fadens mit thermoplastischem Bestandteil eingestochen und mittels Wärme und Druck mit dem Papier versiegelt. Nach dem Zusammentragen werden die Falzbogen am Rücken mit Klebstoff versehen und zu einen Block gebunden. Fadensiegeln vereint die Vorzüge des Fadenheftens (hohe Gebrauchsbeständigkeit, gute Handhabung) und des Klebebindens (wirtschaftliche Herstellung). Es eignet sich für Produkte, die hohe Haltbarkeit, Langlebigkeit und anspruchsvolle Qualität bei wirtschaftlicher Herstellung verlangen, z. B. Kalender, Schul-, Kinderbücher.Spezielle Bindeverfahren, die vorwiegend für das Fügen von Einzelblättern genutzt werden (Einzelblattbindesysteme), umfassen u. a. Spiral-, Drahtkamm- und Plastikbindung. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass geformte Kunststoff- oder Metalldraht-Bindeelemente in Stanzlöcher nahe dem Rücken eingebracht werden. Diese Verfahren werden für Wandkalender, Notiz- und Schreibhefte, Kataloge, Handbücher, Bedienungsanleitungen u. Ä. eingesetzt.* * *
hẹf|ten <sw. V.; hat [mhd., ahd. heften = haftend machen, befestigen, zu dem ↑-haft zugrunde liegenden Adj.]: 1. mit einer Klammer, Nadel, Reißzwecke o. Ä. oft nur provisorisch, vorläufig an etw. befestigen, anbringen: einen Zettel an die Tür, ans schwarze Brett h.; jmdm. einen Orden an die Brust h.; Goron ... heftete das Zeitungsblatt ... in die Mappe (Maass, Gouffé 345); Ü den Sieg an seine Fahnen h. (geh.; siegen); man wird den üblichen Ruhm an die römischen Adler h. (geh.; sie werden ruhmreich sein; Thieß, Reich 513); Keine Legende wird sich an seinen Namen h. (wird sich mit seinem Namen verbinden; Hochhuth, Stellvertreter 65). 2. (geh.) a) (die Augen, den Blick) unverwandt, starr auf jmdn., etw. richten, gerichtet halten u. nicht davon abwenden: er heftete seine Augen fest auf sie, auf ihr Gesicht, auf den Boden; Er heftete den Blick starr auf die Ecke der Zöllnerbude (Schaper, Kirche 131); b) <h. + sich> (von Augen, Blicken) sich unverwandt, starr auf jmdn., etw. richten u. sich nicht davon abwenden: sein Blick heftete sich auf ihn, auf sein Gesicht; dass ihre Augen sich mit stillem Forschen auf seinen linken Arm, auf seine Hand hefteten (Th. Mann, Hoheit 199). 3. a) (Schneiderei) mit Nadeln od. mit locker u. in weiten Abständen durch das Gewebe geführten Stichen vorläufig zusammenhalten: die zugeschnittenen Stoffteile zuerst h.; den Saum, die Naht [mit ein paar Stichen] h.; b) (Buchbinderei) mit Fäden od. Klammern aus dünnem Draht zu einem Heft, Buchblock zusammenfügen, verbinden: die gefalteten Bogen werden zuerst geheftet; die Broschüre ist nur geheftet.
Universal-Lexikon. 2012.